Rund um Brandenburg 2024
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Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
08.08.2024 | 1 | 80 | 56 | 4:53 | Ortrand - Herzberg |
Wieder eine neue Erfahrung
Nach einer sehr nervenaufreibenden Anreise gestern haben wir die Nacht am Erlebniscamping Lausitz bei Ortrand im Zelt verbracht. Es hat am Abend angefangen zu Regnen und dann war noch ein sehr heftiges Gewitter. Der Blitz hat nur unweit von unserem Zelt eingeschlagen und die Erde hat vom Donner gebebt. Wir haben uns beide gefürchtet.
Endlich wieder losfahren
Bis wir endlich alles eingepackt hatten und die Räder fertig zur Abreise waren, ist ganz schön viel Zeit vergangen. Somit waren wir, noch bevor wir losgefahren sind, schon wieder hungrig. Nach einer kurzen Frühstückspause in Ortrand sind wir dann endlich wieder richtig ins Radeln gekommen. Es hat zwar einige Kilometer gedauert, bis der Rhythmus wieder gefunden war, aber dann ging's relativ flott dahin.

Viel Natur - wenig Sehenswertes
Es ist so, wie wir uns das vorgestellt hatten aufgrund der bisher gesehenen Berichte. Rundherum viel Grün, Wiesen und Felder, schöne Alleen und ein großer Teil der heutigen Etappe führte entlang der schwarzen Elster. Die ganze heutige Tour war, abgesehen vom ständigen Gegenwind, entspannt zu fahren. Nur die letzten 20 KM bis Herzberg war der Radweg gesperrt und wir mussten auf eine sehr miese Schotterstraße ausweichen. Das hat uns dann noch viel Kraft gekostet.

Vom Zelt ins Schloss
Gestern noch auf dem Campingplatz im Zelt gekuschelt, werden wir heute ganz feudal in einem richtigen Schloss übernachten. Das Schloss Grochwitz in Herzberg mit seiner bewegten Geschichte bietet ein außergewöhnliches Ambiente. Wir fühlen uns wie ein altes Fürstenpaar. Bin schon gespannt, ob in der Nacht ein Schlossgespenst herumgeistert.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
09.08.2024 | 2 | 71 | 124 | 4:17 | Herzberg - Luckenwalde |
Ein entspannter Tag
Nach einer sehr erholsamen Nacht im Schloss und einem ausgiebigen Frühstück sind wir sehr entspannt um 9.00 Uhr losgefahren. Wie schon gestern auch wieder viel Grün, Wiesen, Felder und Wälder und kaum nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Wir haben uns daher mehr auf das Kulinarische konzentriert und uns mit allerlei Kuchen und Gepäck versorgt. Im Dorfladen in Wahlsdorf gibt's ein köstliches Gulasch um wenig Geld. Eine kurze Pause haben wir auch in Petkus eingelegt, um uns die Friedensmühle anzusehen, die unmittelbar neben dem gigantisch hohen Fernsehturm ziemlich winzig aussieht.

Wie wird die Nacht?
Bereits zu Mittag haben wir in Luckenwalde ein Zimmer im Voraus gebucht. Ich hoffe, dass wir hier schlafen können, denn das Haus liegt an einer stark befahrenen Straße im Zentrum und ist ein extremer Kontrast zum Schloss von gestern. Nach dem entspannten Radeln heute sind wir nicht einmal richtig müde.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
10.08.2024 | 3 | 94 | 380 | 6:26 | Luckenwalde - Bad Belzig |
Dem Knast entkommen
Die vergangene Nacht haben wir im ehemaligen Knast von Luckenwalde verbracht. Es war wie befürchtet durch die Lage an einer stark befahrenen Straße extrem laut in der Nacht. Ein ruhiger Schlaf war nicht möglich. Wir konnten aber ungehindert abreisen.
In Jüterbog nach etwa 20 KM haben wir uns ein paar der interessanten Sehenswürdigkeiten angeschaut und fotografiert. Diese geschichtsträchtige 1000-jährige Stadt hat wesentlichen Einfluss auf die Lutherischen Thesen im nahen Wittenberg gehabt.


Gegenwind und Hügel rauf und runter
Der Wind aus Süd bis West war heute die ganze Tour unser ständiger, lästiger Begleiter. Die Gegend zwischen Jüterbog und Bad Belzig ist sehr dünn besiedelt, vor allem gibt es hier kaum empfehlenswerte Unterkünfte. Wir mussten daher einen Abschneider machen, damit wir uns ca. 20 KM ersparen und es noch bis Bad Belzig schaffen. Aufgrund der äußeren Umstände mit Wind, Hitze und bergauf-bergab war die heutige Etappe mit letzter Kraft gerade noch zu schaffen. Unser Quartier für heute Nacht liegt ein paar KM außerhalb von Bad Belzig in einem Wald und war ursprünglich eine Mühle.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
11.08.2024 | 4 | 71 | 132 | 4:34 | Bad Belzig - Brandenburg an der Havel |
Gut geschlafen und trotzdem müde
Was für ein Kontrast zur Nacht in Luckenwalde. Wir haben tief und gut geschlafen und in der Früh hat uns Vogelgezwitscher geweckt. Trotzdem steckt uns die Anstrengung vom Vortag noch in den Knochen. Für heute waren weniger KM angesagt und das wollten wir auch sehr entspannt angehen und viele ausreichende Pausen einlegen.

Geändertes Panorama
Die ersten Tage sind wir fast nur durch dünn besiedelte Gegenden gefahren. Ab Bad Belzig hat sich das Bild stark geändert. Ein Ort reiht sich an den anderen, die Rad- und Gehwege sind sehr schmal oder wir sind auf Radwegen entlang von Landes- oder Bundesstraßen gefahren. Erst als wir kurz vor Brandenburg an den Havel-Radweg gekommen sind, ist wieder Entspannung eingekehrt.

Brandenburg an der Havel
Die Stadt hat etwa 70.000 Einwohner, viele interessante, schöne Gebäude im gotischen Stil aus Backsteinen und 22 verstreute Möpse im Gedenken an Loriot.


Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
12.08.2024 | 5 | 66 | 45 | 4:17 | Brandenburg an der Havel - Semlin |
Abwechslungsreich
Von allem etwas - so war die Strecke heute. Die Ausfahrt aus dem Zentrum von Brandenburg war überhaupt nicht stressig aufgrund der guten Radwege. Wir waren schnell draußen im Grünen und sind gleich an den Breitlingsee gekommen. Der ist etwa so groß wie der Weißensee in Kärnten, aber die Wasserqualität ist wirklich extrem schlecht. Das gesamte Ufer entlang schwimmt ein breites Band von grünem Schleim von den Blaualgen.

Immer wieder haben sich Ortsdurchfahrten und schöne Radwege entlang der Havel oder von Seen abgewechselt. Wir haben einige Brücken überquert und auch eine Fährfahrt in Anspruch genommen.

Entspannt das Tagesziel erreicht
Heute sind wir nur 66 KM und davon viel im Schatten der Bäume gefahren. Dadurch haben wir auch die Hitze von rund 30 Grad nicht so sehr gespürt. Das Tagesziel wäre zwar ein paar KM weiter in Hochennauen gewesen, aber dort war kein Zimmer zu bekommen. Wir sind daher ein Stück davor in Semlin gelandet. Ein kleiner, verschlafener Touristenort direkt am Hochennauener See. Dieser ist ebenfalls wunderschön und idyllisch, aber mich bringt hier nichts zum Schwimmen.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
13.08.2024 | 6 | 78 | 48 | 4:35 | Semlin - Rühstädt |
Heißesten Tag bisher gut überstanden
Ein traumhaftes Badewetter heute, aber wir haben nicht einen Sprung ins kühle Nass gemacht, sondern unsere geplante Tagestour abgespult. Den ganzen Tag über 30 bis 37 Grad, dafür aber fast die ganze Strecke flach und immer leichter Rückenwind. So sind wir mit vielen Pausen gut angekommen.

Von der Havel zur Elbe
Die beiden letzten Tage hat uns immer wieder die Havel begleitet. Heute haben wir die Mündung der Havel in die Elbe bei Havelberg passiert. Von dieser historisch interessanten Stadt hätten wir uns gerne mehr angeschaut, aber aufgrund der Hitze in der Stadt haben wir uns schnell wieder in die schattigen Auwälder entlang der Havel geflüchtet. Wobei gar nicht so einfach festzustellen ist, was von den vielen Flüssen bzw. Kanälen im Flussdelta tatsächlich die Havel ist.


Morgen erfolgt ein Richtungswechsel
Wenn alles wie geplant rollt, werden wir morgen Wittenberge (nicht zu verwechseln mit der Lutherstadt Wittenberg) passieren und ein Stück danach den Nordwestlichsten Punkt der Strecke bei Lenzen erreicht haben. Ab dann geht es hauptsächlich Richtung Osten. Wir hoffen jedenfalls auf Wind aus der richtigen Richtung.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
14.08.2024 | 7 | 82 | 92 | 5:15 | Rühstädt - Perleberg |
Im Storchendorf Rühstädt übernachtet
Kein Wunder, dass uns am frühen Morgen plötzlich das Geklapper eines Storches geweckt hat. Der ist am Dach unserer Pension gesessen und hat sich für den heutigen Tag herausgeputzt.

Entlang der Elbe
Gut die Hälfte unserer Tagestour sind wir auf dem Elbe-Radweg geradelt und haben dabei Wittenberge passiert. Eine interessante Stadt mit vielen alten, riesigen Industrieanlagen in Backsteinbauweise. Vieles davon ist seit der Wende stillgelegt, auch das Nähmaschinenwerk. Hier wurden bis 1992 Nähmaschinen der amerikanischen Firma Singer unter den Namen Veritas und Naumann produziert. In der riesigen Eisenbahnproduktions- und Reparaturanlage werden heute noch Garnituren der Deutschen Bahn repariert.

Entlang des Elbe-Radweges auf unserer heutigen Tour war fast nur Natur zu sehen. Dieser Bereich war zu DDR-Zeiten Sperrgebiet. Die vorhandenen Dörfer entlang der Elbe wurden geschliffen und die Menschen ausgesiedelt. Jetzt ist dieses Gebiet ein wunderbares Naturschutzgebiet, in dem lediglich Schafe für die Landschaftspflege sorgen.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
15.08.2024 | 8 | 72 | 172 | 4:48 | Perleberg - Wittstock/Dosse |
Viel Land in Sicht
Die vergangene Nacht in einem seltsamen Hotel direkt neben dem Tierpark in Perleberg war nicht besonders erholsam. Zu sehr waren die Tiere in der Nacht zu riechen. Dafür war das Frühstück sehr ausgiebig und nach einer längeren Suche nach einem Quartier für die kommende Nacht sind wir losgestartet. Sehr ruhig und entspannt sind wir durch Wälder, Wiesen und Felder geradelt. Hie und da wird die Einsamkeit bei der Durchfahrt durch eines der verschlafenen Dörfer mit den Backsteinhäusern unterbrochen.

Highlight des Tages
Da steht plötzlich in einem der Dörfer so ein prunkvolles Schloss, in dem eine Ausstellung zu sehen ist und wo Kaffee und Kuchen angeboten wird. Zu einer Kaffeepause in einem spätbarocken Schloss hat man nicht oft die Gelegenheit. Mit Kaffee und Kuchen aus edler Keramik, umgeben von echten Bildern der Ahnen haben wir fürstlich gespeist. Da konnten wir einfach nicht daran vorbeifahren.

Irrer Verkehr und Lärm am Schluss der Tour
Wir haben für heute Nacht eine Ferienwohnung in der Nähe von Wittstock/Dosse gebucht. Die letzten 10 KM bis Wittstock waren ein extremer Kontrast zu Vormittag. Eine schmale Landstraße, kein Radweg, eine Kolonne von Autos und natürlich Autofahrer dabei, die anscheinend auf der Flucht waren. In Wittstock haben wir dann gemerkt warum. Hier ist ein Verkehrsknotenpunkt mit Autobahnanschluss Richtung Hamburg, Berlin und Rostock. Da kommt viel zusammen. Aber wir sind hier an einem sehr ruhigen Ort etwas außerhalb und die Ferienwohnung ist sehr urig, fast schon skurril.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
16.08.2024 | 9 | 67 | 252 | 4:11 | Wittstock/Dosse (Groß Haßlow) - Fürstenberg/Havel |
Viel Sonne - viel Schatten
Nach einer sehr ruhigen Nacht in Groß Haßlow in der Nähe von Wittstock/Dosse sind wir bereits bei hochsommerlichen Temperaturen gestartet. Die ersten 25 KM sind wir fast nur durch schattige Wälder auf schönen Radwegen dahingerollt. Gerade rechtzeitig zur Mittagszeit hat sich ein netter Dorfladen für eine Kaffeepause angeboten.

Auf und ab auf der Rumpelpiste
Ab der Hälfte der heutigen Tour bei Rheinsberg führt der Radweg immer am Waldrand entlang der Bundesstraße. Leider ist durch die Wurzeln der Bäume der Asphalt aufgebrochen, sodass kaum ein Meter zu fahren ist, ohne dass es kräftig rumpelt. Da haben wir gerne die Gelegenheit für eine Pause am Roofensee bei Menz genutzt.

Fürstenberg/Havel
Nachdem wir heute trotz ständigem Auf und Ab relativ flott unterwegs waren, sind wir schon früh in der Wasserstadt Fürstenberg angekommen. Wir haben mangels Angebot ein Einzelzimmer in einem Hotel gebucht. Ich darf auf dem Zusatzbett schlafen.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
17.08.2024 | 10 | 109 | 514 | 6:51 | Fürstenberg/Havel - Oderberg |
Ravensbrück
Nach dem Start in Fürstenberg/Havel sind wir gleich vorbei an der KZ-Gedenkstätte durch den Ortsteil Ravensbrück gefahren. Auf vielen Kilometern entlang unserer Strecke waren noch Reste von Bauwerken aus dieser Zeit sichtbar. Auch die Eisenbahnverbindung zum Konzentrationslager ist im Wald noch teilweise erhalten. Hier ist ständig ein sehr bedrückendes Gefühl spürbar, so als würde man die Schreie der vielen ermordeten und misshandelten Menschen hören können.
Regen oder doch nicht
Nach wenigen KM hat es wie angekündigt zu Regnen begonnen. Also Regenschutz auspacken und mühsam anziehen. Gerade als wir fertig waren, hat es auch schon wieder aufgehört. Nach einer Weile ist uns das Fahren mit dem Regenschutz dann doch zu warm geworden. Also Regenschutz wieder ausziehen und einpacken. Gerade als wird fertig waren, hat es auch schon wieder angefangen zu regnen. Nachdem in Fahrtrichtung blauer Himmel zu sehen war, sind wir einfach weiter und tatsächlich war's dann gleich wieder vorbei und den ganzen Tag trocken.
Templin - die Schulstadt von Angela Merkel
Bevor wir nach Templin gekommen sind, mussten wir noch eine steile Brücke mit Stufen überqueren, was mit den schweren Rädern alleine nicht zu schaffen ist. Gut dass wir zu zweit unterwegs sind.


Länger als geplant
Die heutige Tour ist viel zu lange geraten. Statt der üblichen ca. 70 km sind es letztendlich 109 KM geworden und das mit mehr als 500 HM. Irgendwie ist da bei der Planung für den heutigen Tag etwas schief gelaufen. Wir sind durch die Uckermärkische Seenlandschaft, vorbei am Stolpsee, am großen Lychensee, am Wurlsee, am Nesselpfuhl, am Oberpfuhl, am Zenssee, am Platkowsee, am Templiner See, am Lübbesee usw. usw. gefahren. Die kann man gar nicht alle aufzählen. Und weil wir so weit gefahren sind, haben wir schon heute das gigantische Schiffshebewerk am Oder-Havelkanal in Niederfinow gesehen.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
18.08.2024 | 11 | 70 | 276 | 4:40 | Oderberg - Strausberg (Wilkendorf) |
Keine Highlights heute
Die Königsetappe von gestern haben wir noch ganz schön in den Beinen gespürt. Somit hat uns heute die Power gefehlt und wir waren dementsprechend langsam unterwegs. Die Tour war leider nicht schön zu fahren, viel auf Straßen mit Autoverkehr, Kopfsteinpflaster, schlechten Wegen, ein Auf und Ab wie beim Wellenreiten und keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Da war der Abschnitt entlang der Oder und damit zur Grenze von Polen noch am interessantesten.

Nahbereich zu Berlin
Die Nacht werden wir heute ein paar KM außerhalb von Strausberg verbringen. Geografisch ist das etwa nur mehr 50 KM Luftlinie bis zum Zentrum von Berlin. Das merkt man auch an den vielen Autos mit Berliner Kennzeichen und vor allem an den höheren Preisen für Hotelzimmer.
Auf dem Weg zum Hotel haben wir in Wilkendorf bei Strausberg noch einen besonderen Spielplatz für große und kleine Kinder entdeckt.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
19.08.2024 | 12 | 111 | 176 | 6:59 | Strausberg (Wilkendorf) - Chossewitz |
Gut in den Tag gestartet - was soll da noch passieren?
Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück sind wir voll Zuversicht gestartet. Das Quartier für die Nacht war schon bestellt und es sind für heute nur 80 KM am Programm gestanden. In Strausberg haben wir uns noch mit Jause und Trinken für den Tag versorgt und dann Richtung Fürstenwalde/Spree, wo wir eine Mittagsessen eingeplant haben, losgefahren.


Neu geplant
In Fürstenwalde haben wir noch einmal wegen unserem Quartier für die Nacht umdisponiert. Das telefonisch reservierte Zimmer hat sehr schlechte Bewertungen. Wir haben dann ein nettes Zimmer in Friedland gefunden und hätten dafür nur acht Kilometer weiter zu fahren. Also gleich online gebucht, das telefonisch bestelle Zimmer wieder storniert und alle Kraft gesammelt für die restlichen ca. 45 KM.
Die Strecke durch den Spreewald war wirklich sehr schön zu fahren. Um uns herum immer Ahornwald, keine Autos und ständig hat uns ein wunderbarer Blütenduft begleitet. Aber es war schon sehr zäh, bis endlich der Kirchturm von Friedland am Horizont aufgetaucht ist. Wir waren sehr müde aber glücklich, am vermeintlichen Ziel zu sein. Beim Check der genauen Adresse der Unterkunft mussten wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass Friedland nur die zuständige Stadtverwaltung ist und unser Quartier in der ca. 15 KM entfernten Katastralgemeinde Chossewitz liegt. Wird haben's irgendwie mit letzter Kraft bis Chossewitz geschafft. Hier ist es so abgelegen und ruhig, dass sich selbst die Vögel nicht trauen zu zwitschern und die zusätzlichen KM haben sich ausgezahlt. Das Zimmer ist wirklich sehr nett.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
20.08.2024 | 13 | 64 | 128 | 4:32 | Chossewitz - Cottbus |
Ruhe und Genuss
So ruhig wie die Nacht in der Erdbeerlounge und so genussvoll wie das Frühstück in der Pension Traumfänger war auch die Fahrt heute. Gleich von Beginn an sind wir noch lange auf einem einsamen Radweg durch den Spreewald und anschließend durch die Brandenburger Heide geradelt. Die sehr müden Beine haben uns zu einem moderaten Tempo und der schmerzende Hintern zu vielen Fotopausen gezwungen.


Erholung pur mit Kneipp-Kur
Über die Kleinstadt Peitz mit den alles überragenden Schornsteinen des Kohlekraftwerkes sind wir weiter Richtung Cottbus gefahren. Viele KM davon hat uns die Spree begleitet und schließlich zu einer Pause mit Fußbad eingeladen.

In Cottbus haben wir einen Abstecher in die Altstadt gemacht und uns noch ein Eis schmecken lassen. Unser Zimmer für die Nacht liegt im südlichen Stadtteil Gallinchen unweit unserer Route. Wir werden morgen noch einmal etwa 70 KM abspulen und uns einen Rest von ca. 30 KM für den Donnerstag aufheben.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
21.08.2024 | 14 | 68 | 144 | 4:48 | Cottbus - Senftenberg |
Kampf gegen den Wind
Bisher hatten wir ja wirklich großes Glück mit dem Wetter, kein Regen und der Wind meist im Rücken. Heute, am vorletzten Tag unserer Tour, hat sich das Blatt leider gewendet. Heftiger Westwind hat unsere Reisegeschwindigkeit stark gebremst. Manchmal hat uns ein Waldstück oder ein Windschutzgürtel etwas Erholung verschafft und manchmal auf freier Fläche hätte ich auch gerne einen Motor gehabt. Aber wir haben das Beste daraus gemacht und sogar einen windgeschützten Platz für eine kurze Pause gefunden.

Das Lausitzer Seengebiet
Vom Hotel weg sind wir heute noch ein Stück entlang der Spree bis zur Talsperre Spremberg geradelt. Der Staudamm wurde nicht aus Beton und Eisen, sondern als Erdwall errichtet. Aufgrund des starken Windes und der kühlen Temperaturen hat sich von den vielen Gästen am riesigen Campingplatz niemand ins Wasser verirrt.

Nach einer kurzen Pause in Spremberg sind wir vorbei am Kraftwerk Schwarze Pumpe zu den stillgelegten, riesigen Kohlegruben, die mit Wasser geflutet wurden um als Naturschutzgebiet oder für Erholungs- und Freizeitzwecke zu dienen.


Morgen letzter Tag
Für den letzten Tag unserer Rundtour um Brandenburg haben wir uns noch einen Rest von ca. 30 KM aufgehoben. Wir werden also gegen Mittag wieder zurück in Ortrand sein, das Auto mit unseren Rädern beladen, das Gepäck verstauen und nach Hause düsen.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
22.08.2024 | 15 | 39 | 56 | 2:31 | Senftenberg - Ortrand |
Noch ein letztes Aufbäumen gegen die Müdigkeit
In dem Bewusstsein, dass wir heute die Rundtour beenden werden, ist das Aufstehen, Zusammenpacken und Losfahren gar nicht so schwer gefallen. Die Müdigkeit sitzt uns aber schon sehr tief in den Knochen. Wir sind bei ungewöhnlich frischen 17 Grad am Ufer des Senftenberger Sees entlang gefahren. Am Südufer haben wir dann einen imposanten Aussichtsturm mitten im Wald entdeckt und natürlich erklommen. Der Stahlturm ist 31,5 m hoch, hat 176 Stufen und ist mit 10 Grad Neigung schiefer als der Turm von Pisa. Vor allem aber ermöglicht er einen herrlichen Rundblick über die Landschaft der Lausitz.


Und plötzlich sind wir am Ziel
Die Fahrt heute war sehr kurzweilig und abwechslungsreich. Zuerst durch Senftenberg, dann den See entlang mit einer Jausenpause im Wald, beim Aussichtsturm vorbei und schließlich noch einmal auf einem schönen Radweg in aller Ruhe durch den Wald. Müde, zufrieden und stolz sind wir am Ausgangspunkt beim Campingplatz bei Ortrand ausgerollt.
