Ostseetour 2023 - Rügen
geplante Strecke auf Komoot: Ostseetour 2023

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
02.08.2023 | 1 | 57 | 64 | 03:52 | Rostock - Wustrow |
Eine Reise in die Ewigkeit
Die Anreise mit dem Zug von St. Pölten nach Rostock dauert 13 endlose Stunden. Nach drei bis vier Stunden tut schon alles weh vom Sitzen. Diesmal sind wir erste Klasse gefahren und es hat sich wirklich gelohnt. Wir hatten genug Platz, aber trotzdem war an richtiges Schlafen nicht zu denken. Entsprechend müde sind wir knapp vor 9 Uhr in Rostock angekommen. Dafür hat mit dem Radtransport alles wunderbar geklappt und das Wetter war den ganzen Tag ideal zum Radeln.
Tolle Radwege - viele RadlerInnen
Von Rostock bis an die Ostsee bei Warnemünde war zwar viel Verkehr, trotzdem sind wir auf dem gut ausgebauten Radwegenetz stressfrei aus der Stadt rausgekommen. Entlang der Ostsee ist es trotz der vielen RadlerInnen schön und abwechslungsreich zu fahren. Es gibt viele Zugänge zum Meer, die zum Verweilen am Strand einladen.

In Warnemünde haben wir dann die Fähre hinüber zur Hohen Düne genommen, um danach durch das Naturschutzgebiet Heiligensee und Hütelmoor zu radeln. Am Nachmittag sind wir in Wustrow angekommen, wo wir gerade noch das letzte freie Zimmer bekommen haben. Glücklich und zufrieden, aber todmüde von der Anreise, gehen wir heute schlafen und hoffen, dass das Wetter morgen nur halb so schlimm wird wie angesagt.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
03.08.2023 | 2 | 88 | 72 | 05:15 | Wustrow - Duvendiek |
Regen - Sonne - Regen - Sonne ... und Wind
Bereits beim Start in Wustrow mussten wir den Regenschutz auspacken. Es ging eine ganze Weile entlang des Bodden, schön zu fahren, aber regnerisch und windig. Den Wasserbüffeln hat das Wetter bestimmt besser gefallen als uns.

Bei Prerow sind wir dann wieder an die Ostsee gekommen, der Regen hat inzwischen aufgehört und sogar ein paar Sonnenstrahlen haben einen Weg durch die dichten Wolken gefunden. Also Regenschutz wieder ausziehen und verstauen. Nach Zingst sind wir im Nationalpark Vorpommerische Boddenlandschaft um die Sundische Wiese herumgefahren, natürlich mit Regenschutz, denn es hatte wieder begonnen zu regnen.

Segelregatta in Barth
Die Nacht wollten wir in Barth verbringen, das hätte gut mit unserem Tourenplan zusammengepasst. Leider war aufgrund einer Segelregatta die ganze Stadt samt Umgebung total ausgebucht. Somit haben wir uns irgendwo zwischen Barth und Stralsund ein Zimmer gesucht und in Duvendiek im "Naturcamp Zwei Birken" gerade noch eins gefunden. Leider gab es dort kein funktionierendes WLAN und auch die Telefonverbindung war eher Glückssache, aber es war schön und ruhig.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
04.08.2023 | 3 | 83 | 124 | 05:15 | Duvendiek - Dranske |
Rügen ist voll
Der Vermieter vom "Naturcamp Zwei Birken" hat uns vor unserer Abreise noch gewarnt, dass Rügen komplett voll ist, weil derzeit alle deutschen Bundesländer Ferien haben. Es war tatsächlich eine sehr Zeit und Nerven aufreibende Angelegenheit, für heute Nacht ein Zimmer zu finden. Wir haben in Stralsund gefrühstückt und dabei ca. zwei Stunden lang alle möglichen Unterkünfte angerufen. Letztendlich war gerade noch ein Zimmer in Dranske im Strandhotel Dranske frei. So weit rauf wollten wir ursprünglich gar nicht fahren und auch nicht eine so lange Tagestour. Deshalb waren wir gezwungen, eine Planänderung vorzunehmen. Wir sind nicht wie ursprünglich geplant nach Schabrode gefahren, um mit der Fähre einen Abstecher nach Hiddensee zu machen, sondern sind gleich bei Trent Richtung Wiek abgebogen.

Heute viel los am Ostseestrand
Mit der Wittower Fähre haben wir den Bodden überquert und sind eine ganze Weile entlang des Wieker Bodden, meist auf holprigen Natur oder Pflasterwegen, gefahren.


Das Etappenziel für morgen wäre Sassnitz, soferne es dort noch ein freies Zimmer gibt.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
05.08.2023 | 4 | 79 | 512 | 05:37 | Dranske - Sagard |
Ein wunderschöner Tag

Strahlender Sonnenschein schon zeitig in der Früh, ein köstliches und ausgiebiges Frühstück im Strandhotel in Dranske und den ganzen Tag kein einziger Regentropfen. Die Fahrt heute war wegen dem ständigen Bergauf- und Bergab zwar anstrengend aber entspannt. Wir haben die Fahrt sehr genossen.

Wir waren in Putgarten, das knapp unterhalb des nördlichsten Punktes von Rügen liegt. Am Weg dorthin liegt Kap Arkona, eine Steilküste aus Kreidefelsen mit 43 m Höhe. Hier tummeln sich Massen an Touristen. Ein ganzes Dorf ist mit Kunsthandwerk, Imbiss- und Souvenirläden darauf eingestellt.

Über Juliusruh und die schmale Landzunge zwischen Breeger Bodden und Tromper Wiek sind wir bis Lohme gefahren. Im Nationalpark Jasmund haben wir einen Abstecher zum berühmten Königsstuhl, einem 118 m hohen Kreidefelsen, gemacht. Der Zugang zum Königsstuhl über den Skywalk ist leider nur zu Fuß oder mit dem Bus erreichbar und die Fahrradmitnahme ist nicht erlaubt. Daher haben wir uns das Eintrittsgeld erspart und die Fotos von einer anderen Stelle aus gemacht.

Der gut ausgebaute Radweg durch den Nationalpark führt ständig bergauf und bergab durch ein großes Waldgebiet mit gesundem Mischwald und endet dann in Sassnitz. Von dort sind wir noch einen holprigen Plattenweg bis Sagard gefahren, wo wir ein Quartier für die Nacht gebucht hatten.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
06.08.2023 | 5 | 74 | 274 | 04:52 | Sagard - Greifswald |
Ein Bild sagt mehr...

Die ganze Strecke heute hat es geregnet, manchmal auch ziemlich heftig. Daher war der Wunsch nach Sehenswürdigkeiten sehr begrenzt. Von der schönen Altstadt von Putbus, mit den im Kreis angeordneten Villen, haben wir nicht einmal ein Foto geschafft. Der Wunsch endlich im Trockenen zu sein, war einfach zu groß.
Schöne Strecke - aber nicht bei Regen
Die schön zu fahrenden Radwege zwischen Bergen und der Glewitzer Fähre, viele davon durch Waldgebiet, mussten wir leider auslassen und auf Radwege entlang der Bundesstraßen ausweichen. Es war leider zu gatschig. Der viele Regen in den letzten Wochen hier wird auch schon zu einem großen Problem für die Landwirtschaft. Das Getreide steht teilweise im Wasser und kann nicht abgedroschen werden.
Wunderschön aber mühsam zu fahren

Etwa 10 KM sind wir auf dieser Rumpelpiste gefahren. Die Allee ist wunderschön und die Sehnsucht nach Asphalt war riesengroß. Völlig nass, schmutzig und auch schon ziemlich ausgefroren sind wir in Greifswald angekommen. Für morgen haben wir aufgrund der Wettervorhersage einen Ruhetag eingeplant. Hoffentlich ist am Dienstag die Weiterreise möglich.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
07.08.2023 | 6 | 0 | 0 | 0 | Greifswald (Ruhetag) |
Ruhetag in Greifswald
Aufgrund der Wettervorhersage war es klug, einen Pausentag einzulegen. Eine Weiterfahrt bei diesen extremen Verhältnissen an der Ostseeküste wäre zu riskant gewesen. In Greifswald haben wir davon nicht allzuviel mitbekommen, die Bilder in den Nachrichten waren für uns aber eine Bestätigung. So haben wir den Tag für einen Stadtbummel, Shopping, Essen und Kaffeetrinken genutzt und uns von den Strapazen der vorhergehenden Tage wieder gut erholt.
Greifswald ist eine interessante und lebendige Universitäts-Stadt mit interessanten Gebäuden, einem Hafen mit schönen Segelschiffen und vielen Geschäften zum Shoppen.

Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
08.08.2023 | 7 | 77 | 248 | 04:48 | Greifswald - Swinoujscie (Swinemünde) in Polen |
Rückenwind und Regenschauer
Auf den ersten ca. 30 KM der heutigen Tour sind wir von einem kräftigen Rückenwind angetrieben worden. Erst in Wolgast hat uns wegen einer Umleitung die etwas schwierige Navigation über die Peenebrücke auf die Insel Usedom ausgebremst.

In Zinnowitz, nach einer kurzen Rast mit Kaffee und Kuchen, hat der erste heftige Regenguss eine Weiterfahrt für 20 Minuten unmöglich gemacht. Wir mussten unter einem Dachvorsprung ausharren, bis der Regen etwas nachgelassen hat. Das selbe ist uns dann kurz vor unserem Tagesziel noch einmal passiert.
Extremtourismus
Diesen Abschnitt auf der Insel Usedom zwischen Zinnowitz und unserem Tagesziel Swinoujscie (Swinemünde) in Polen haben wir auf unserer Reise als Extremtourismus empfunden. Ein wahnsinniges Verkehrsaufkommen auf allen Straßen, Massen an Touristen überall, Vergnügungsparks, Lärm, Läden voll mit Souvenirs die niemand braucht und Preise in den Lokalen jenseits von Gut und Böse.
Das erste Mal in Polen
Laut Wetterprognose hätten wir heute vereinzelt noch mit heftigen Sturmböen rechnen müssen. Wir sind aber gut und froh, jedoch ziemlich müde in Swinewünde angekommen. Nach dem Abendessen haben wir auch noch einen Strandspaziergang genossen.

Trotz des schlechten Wetters ist hier viel los. Es gibt Hotels wie Sand am Meer, jede Menge Vergnügungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten und es ist kaum ein Unterschied zu den deutschen Urlaubsorten auf Usedom.

Nun haben wir auch Polen einmal besucht. Morgen werden wir bereits wieder zurück in Deutschland sein und uns wieder Richtung Rostock orientieren.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
09.08.2023 | 8 | 57 | 140 | 03:57 | Swinemünde - Anklam |
Tschüss Ostsee
Nach einem späten Frühstück und einem Morgenspaziergang am Strand sind wir erst gegen Mittag von Swinemünde aufgebrochen. Wir sind den ganzen Hafen entlang gefahren und dann wieder Richtung Grenze zu Deutschlang abgebogen und haben damit die Ostseeküste verlassen.

Viel Gegenwind und viel Regen
Die Fahrt von der Grenze bis zu unserem Tagesziel in Anklam war wie schon oft auf unserer Reise geprägt vom ständigen An- und Ausziehen der Regenbekleidung. Dazu ein kräftiger Gegenwind, der uns einige Kraft gekostet hat. In Karnin haben wir mit einer Elektrofähre die Insel Usedom wieder verlassen.

Bis Anklam sind wir durch ein riesiges, sehr dünn besiedeltes Moorgebiet gefahren, teils auf Plattenwegen und zum Schluss die letzten beiden Kilometer auf einer Pflasterstraße, die wahrscheinlich noch aus der Zeit des 30-jährigen Krieges stammt.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
10.08.2023 | 9 | 81 | 248 | 05:37 | Anklam - Gnoien |
Abwechslungsreicher Tag
Das Einzige, das heute den ganzen Tag gleich geblieben ist, war der Gegenwind. Dafür waren in der Strecke sehr schöne Abschnitte aber auch immer wieder Herausforderungen dabei. Wir sind viele Kilometer auf einem schönen Radweg durch ein Waldgebiet gefahren, aber auch auf einer Bundesstraße im Autoverkehr oder über Platten- und Pflasterstraßen. In fast allen kleinen Dörfern gibt es noch diese Pflasterstraßen.


Regen darf nicht fehlen
Natürlich war auch heute wieder ein Regenguss mit im Programm. Mittlerweile sind wir schon richtig schnell im Auspacken und Anziehen von Regenhose, Regenjacke und Überschuhen.

Morgen nur mehr ca. 50 KM
Für den letzten Tag unserer Radreise haben wir uns nur mehr ca. 50 KM zum "Ausradeln" bis Rostock aufgehoben. Dafür haben wir den ganzen Tag Zeit, denn unser Zug fährt erst um 20:21 Uhr. Dementsprechend gemütlich werden wir die Sache angehen.
Datum | Tag | KM | HM | Zeit | Strecke |
11.08.2023 | 10 | 48 | 243 | 03:14 | Gnoien-Rostock |
Und plötzlich mittendrin
Für den heutigen, letzten Tag durch Mecklenburg haben wir uns nur etwa 50 km bis Rostock aufgehoben, damit wir gemütlich fahren können und sicher keinen Stress bekommen. Von Gnoien sind wir sehr entspannt erst gegen 11 Uhr losgefahren. Die meiste Zeit davon auf schön zu fahrenden Nebenstraßen ohne viel Autoverkehr. Je näher Rostock gekommen ist, desto dichter wurden die Siedlungen und auch der Verkehr. Da wir jede Menge Zeit übrig hatten, sind wir gleich einmal Richtung Zentrum gefahren.
Von der stark befahrenen Schwaansche Straße sind wir durch ein großes offenes Tor auf den Universitätsplatz an der Kröpeliner Straße (wie die Kärntner Straße in Wien) gekommen. Das war, als würde man, ohne es zu vermuten, eine Tür zu einem Raum öffnen, in dem eine Party gefeiert wird. Plötzlich waren wir mittendrin im bunten und lauten Treiben der Stadt mit Straßenmusik, vielen Lokalen mit Plätzen im Freien und Menschen aus allen Teilen dieser Welt. Wir haben uns ein Eis gegönnt und sind dann mindestens fünf Mal die Kröpeliner Straße auf und ab spaziert. Es war ja noch jede Menge Zeit bis zur unserer Abfahrt.

Warten, warten, warten und dann Stress
Um 20:21 Uhr wäre unsere geplante Abfahrtszeit gewesen. Tatsächlich sind wir erst um knapp vor 22 Uhr Richtung Leipzig abgefahren. In Leipzig mussten wir, so wie sechs andere in diesem Zug, mitsamt Fahrrad umsteigen. Dafür haben uns die Damen und Herren von der Deutschen Bahn gerade einmal fünf Minute Zeit gegeben. Das war für ein Uhr in der Nacht schon ziemlich ungewohnter Stress. Aber wir sind dann doch noch pünktlich um 10:24 Uhr in St. Pölten angekommen. Bis nach Hause haben wir uns dann noch eine abschließende Fahrt mit dem Rad gegönnt.