Urlaubsreise 2021

Urlaubsreise nach Kroatien auf die Insel Rab und zurück

Status
8.6.2021 - 25.6.2021
Tagesinfo
Datum Tag KM HM Zeit Strecke
08.06.2021 1 113 964 7:37 zu Hause - Mariazell

Traisentalradweg

Am Traisentalradweg entlang war es meist sehr entspannt zu fahren, die Strecke ist gut beschildert, nur teilweise etwas verwinkelt. Ab Kernhof steigt es merklich an und die letzten zwei KM am Gscheid sind ziemlich steil und vor allem mit dem schweren Gepäck eine wirkliche Herausforderung. Das Wetter war wunderschön, wenn auch fast schon zu heiß bis 36 Grad. Es gibt aber immer wieder die Möglichkeit für eine Abkühlung in einem Bach. Ständiger Begleiter war der herrliche Duft von frischem Heu und von den vielen blühenden Sträuchern.
Um 16.40 Uhr bin ich im Hotel in Mariazell angekommen. Der Ort war aufgrund des gerade erst aufgehobenen Corona-Lockdowns noch menschenleer, nur wenige Lokale waren geöffnet.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
09.06.2021 2 134 1006 8:12 Mariazell - Judenburg

Toller Start in den Tag in Mariazell. Ich habe im Ort eine Abzweigung verpasst und das Navi hat mich alternativ auf einen Singletrail durch den Wald geschickt, den ich gerne mit meinem Fully fahren würde. Mit dem voll beladenen Bike war das Abenteuer pur - ganz nach meinem Geschmack. Dann ging es auf den Seeberg, was mir leichter gefallen ist als ich gedacht hätte. Bis Kapfenberg ist es schön zu fahren. Die Strecke über Bruck/Mur, Leoben, Knittelfeld bis Judenburg war zum größten Teil eine Enttäuschung. Meist geht es direkt entlang der sehr stark befahrenen Bundesstraße (beim Radfahren spürt man den Verkehrswahnsinn umso mehr) auf nicht unbedingt zum Radfahren geeigneten Wegen und die Mur sieht man kaum.
In Judenburg musste ich leider auf ein Abendessen verzichten, weil der Corona-Lockdown noch nachgewirkt hat. Mehr als ein Bier war nicht zu bekommen.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
10.06.2021 3 127 860 8:19 Judenburg - Ferlach

Die Strecke ab Judenburg war mit viel bergauf-bergab zwar etwas Kräfte raubend, dafür aber gut zu fahren und landschaftlich sehr schön. Vor St. Veit/Glan hat mich ein heftiges Gewitter verfolgt. Mit viel Rückenwind und Vollgas habe ich es geschafft, der Katastrophe zu entkommen. In Klagenfurt war der Spuk dann wieder vorbei. Die Navigation bei der Durchfahrt von Klagenfurt war ziemlich Nerven aufreibend. Auf der Autobahn wärs einfacher gewesen.
Vor Ferlach habe ich noch ein ausgiebiges Abendessen genossen, damit ich nicht wieder hungrig zu Bett gehen musste. Schließlich galt es am nächsten Tag den Loiblpass zu bezwingen.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
11.06.2021 4 123 1.348 9:12 Ferlach - Postojna (SLO
Loiblpass
Passhöhe Loiblpass auf 1.368 m ü.A.

 

Der Aufstieg auf den Loiblpass war nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Lediglich die ersten drei und die letzten zwei KM waren stellenweise extrem steil mit über 20 %.
Gleich nach der Passhöhe auf Slowenischer Seite kommt ein Tunnel, der mit dem Fahrrad befahren werden darf. Der zweite Tunnel kurz danach ist für Radfahrer gesperrt. Die Strecke führt ein paar hundert Meter über eine extrem steile Abfahrt auf tiefem, groben Schotter. Da hat sich mein Bike mit den breiten Reifen wieder bezahlt gemacht.
Bis Ljubljana ging es recht flott dahin. Bin einem deutsches Paar begegnet, die auf dem Rad nach Griechenland unterwegs waren. Die Durchfahrt durch Ljubljana war wieder eine echte Challange betreffend Navigation. Ein zügiges Vorankommen war unmöglich. Ständiges Stop and Go von einer Ampel zur anderen bzw. von Kreisverkehr zu Kreisverkehr. Ich habe kaum Kilometer gemacht und sehr viel Zeit verloren. Zwei Franzosen, ebenfalls auf dem Weg nach Griechenland, haben mich ein kurzes Stück begleitet.
Nach Ljubljana wird die Landschaft sehr ähnlich dem Waldviertel - es geht ständig steil bergauf und bergab. Ich habe gehofft, es noch bis Rijeka zu schaffen. Leider war es dafür schon zu spät, mit den Kräften war ich am Ende und ein mächtiges Gewitter ist auch noch aufgezogen. In Postojna habe ich zum Glück schnell ein Quartier gefunden und schon 10 Min. später hat es geschüttet wie aus Schaffeln.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
12.06.2021 5 124 1.144 8:10 Postojna (SLO) - Lopar (HR)

Das Ziel des Tages war es, die letzte Fähre um 16.30 Uhr in Valbiska auf der Insel Krk für die Überfahrt auf die Insel Rab nach Lopar zu erreichen. Nach meiner Berechnung war das locker zu schaffen. Von Postojna bis zur Kroatischen Grenze war die Strecke meistens flach, daher war ich gut im Zeitplan. An der Grenze wurde ich von der Polizei verfolgt und wäre beinahe verhaftet worden. Die nette Polizistin hatte aber einen guten Tag und ich durfte meine Reise fortsetzen.
In Rijeka gibt es kaum Radwege, man fährt einfach auf dreispurigen Fahrbahnen zwischen den Autos. Die AutofahrerInnen waren überraschend geduldig. Vom Hafen in Rijeka bis zur Brücke nach Krk sind es gute zehn nicht enden wollende Kilometer in ständigem auf und ab. Mein Navi hat mich immer wieder von der Hauptstraße weg auf sehr abenteuerliche Abkürzungen geschickt, wodurch ich viel Zeit verloren habe.

Brücke auf die Insel Krk
Brücke vom Festland auf die Insel Krk
(Quelle: Wikipedia)

Auf der ca. 1.500 m langen Brücke nach Krk hatte ich permanent Angst um mein Leben. Ein sehr schmaler Fahrstreifen, gerade breit genug für einen kleinen LKW, kein Radweg, nur etwa ein Meter bis zum Geländer und an der höchsten Stelle gefühlte 200 m hoch (tatsächlich sind es max. 67 m). Die Autos sind mit ein paar Zentimeter Abstand an mir vorbeigeflitzt, der Wohnwagen eines Holländers hat mit am Ellbogen gestreift. Obwohl von der Sonne bereits tief gebräunt, war ich wahrscheinlich kreidebleich aber unsagbar erleichtert, als ich auf der anderen Seite lebend angekommen bin.

Mittlerweile war es ständig zwischen 35 und 42 Grad heiß, mein Wasservorrat war zu Ende und auf den ca. 30 KM bis Valbiska hatte ich zwei längere Anstiege mit insgesamt 8 KM zu bewältigen. Ohne Pause wäre das nicht zu schaffen gewesen und somit habe ich die Fähre um ca. 30 Min. verpasst. Ich hatte mich bereits damit abgefunden, irgendwo in der Nähe des Hafens noch einmal zu übernachten. Dass überraschend um 20.30 Uhr noch eine Fähre fuhr, hat meine Stimmung enorm gebessert. Somit habe ich es tatsächlich in 5 Tagen bis auf die Insel Rab geschafft. Herzlichen Dank hier noch einmal an Jakov für das Abholen mit dem Auto, wodurch er mir die letzten 15 KM bei Nacht erspart hat.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
20.06.2021 6 40 672 3:07 Heimreise: Rab - Rijeka (mit der Fähre) - Nähe Ilirska Bistrica (SLO)
Zwischenstop mit der Fähre in Krk
Zwischenstop mit der Fähre in Krk

 

Die gefährliche Überfahrt über die Brücke zwischen Insel Krk und Festland wollte ich auf der Heimreise unbedingt vermeiden und bin daher mit dem Fährschiff am Nachmittag von Rab gleich direkt nach Rijeka und dort um 17.30 Uhr Richtung Slowenien losgefahren. Von Rijeka weg geht es 15 KM nur bergauf. Nach 26 KM war ich bei der Grenze und bin dann noch ein Stück gefahren. Ich habe gehofft, irgendwo noch ein Zimmer zu bekommen, was leider nicht geklappt hat. Die Landschaft ist sehr grün mit vielen Wiesen und Wäldern und so war es einfach, einen schönen Platz für mein Zelt zu finden. Damit habe ich zumindest eine Nacht im Zelt geschlafen und habe es nicht umsonst mitgenommen.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
21.06.2021 7 136 891 8:12 Nähe Ilirska Bistrica (SLO) - Vransko (SLO)
Eine Nacht im Zelt
Übernachtung in der freien Natur

 

Nach einer erfrischenden Nacht im Zelt auf ca. 550 m Höhe bin ich hungrig und durstig losgefahren. Die Temperatur ist rasch angestiegen und ständig zwischen 35 und 42 Grad gependelt. Besonders bei der schier endlosen Zufahrt nach Ljubljana war die Hitze extrem. Mit Coca Cola aufgespritzt war das halbwegs erträglich. Diesmal bin ich wesentlich besser durch Ljubljana gekommen als bei der Hinfahrt. Auch mit der Navigation hat es gut geklappt.
Die Zimmersuche am Abend war etwas stressig, weil es schon wieder spät am Abend war. Mit freundlicher Hilfe aus der Bevölkerung habe ich letztendlich doch noch ein Zimmer in einer Pizzeria in Vransko (das liegt neben der Autobahn A1 ca. 20 KM vor Celje) gefunden. An diesem Tag war allerdings Ruhetag, also wieder kein Abendessen.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
22.06.2021 8 116 824 7:21 Vransko (SLO) - Unterschwarza

Nach ein paar Kilometer habe ich mich mit einem ausgiebigen Frühstück für die bevorstehende Tour gestärkt. Bis Celje ging es sehr entspannt immer flach oder leicht bergab dahin. Nach Celje dann landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich aber leider mit ca. 30 KM in ständigem Auf und Ab auch sehr anstrengend. Steile Anstiege mit teilweise über 20 %, etwa 100 Höhenmeter bergauf und wieder bergab und das bei meist um die 40 Grad.
Die Durchfahrt durch Maribor war dank des gut ausgebauten Radwegenetzes schnell geschafft. An der Grenze war absolut nichts los, weit und breit kein Auto zu sehen und die Jungs vom Bundesheer waren an meinem Fahrrad mehr interessiert als an meinem Covid-Impfnachweis.
Etwa 7 KM nach dem Grenzübergang Spielberg habe ich in Unterschwarza direkt am Murtal-Radweg im Herzlhof Rupp übernachtet - absolut sehens- und empfehlenswert!

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
23.06.2021 9 112 504 6:45 Unterschwarza - Bad Blumau
Bad Blumau Pension Dorfbrunnen
Übernachtung in Bad Blumau mit Taxi-Service zum Buschenschank

 

Frisch gestärkt und voll motiviert nach einem ausgiebigen und köstlichen Frühstück war Hartberg mein Ziel für diesen Tag. Bis Bad Radkersburg entlang der Mur ist es wunderschön zu fahren. Ein paar KM danach geht es wieder bergauf und schließlich waren drei steile Anstiege bis Fürstenfeld zu bewältigen. Die Hitze den ganzen Tag über hat mir arg zugesetzt und so war ich gezwungen, in Fürstenfeld eine längere Pause einzulegen um ausgiebig zu essen und zu trinken.
Mein Tagesziel habe ich nicht ganz geschafft, dafür hatte ich mit dem Quartier für die Nacht großes Glück. Weil kein Lokal im Ort geöffnet war, hat mich die nette Chefin vom Gästehaus "Am Dorfbrunnen" mit dem Auto zum Buschenschank und wieder nach Hause gebracht.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
24.06.2021 10 138 1.024 8:50 Bad Blumau - Leobersdorf

Das war die Königsetappe der ganzen Reise. Beim Start in Bad Blumau hatte es um acht Uhr schon 36 Grad. Bis Hartberg bin ich zumeist auf der Bundesstraße gefahren, um wenigstens teilweise dem ständigen Auf und Ab zu entgehen. Ich wusste, dass ich mir die Kraft gut einteilen muss, weil ich noch den Wechsel vor mir hatte.
Die Auffahrt auf der Wechselbundesstraße ist durch den breiten Fahrradstreifen stressfrei zu fahren und es gibt keine steilen Rampen, die viel Kraft kosten. Die Hitze an diesem Tag war allerdings sogar für mich fast schon zu extrem. Mein Thermometer hat ständig über 40 Grad und Spitzenwert 45 Grad angezeigt. Die Abfahrt vom Wechsel war leider zu schnell vorbei. Der Radweg ab Aspang ist schön zu fahren und bis vor Wr. Neustadt gut beschildert.
Das Angebot für Übernachtung in Leobersdorf beschränkt sich leider auf ein einziges Hotel im Ort. Die Belegung war aufgrund des noch nachwirkenden Lockdowns sehr spärlich. Ein ausgiebiges Abendessen und das Bier im Antonius-Bräu waren ein passender Abschluss nach dieser Monstertour.

Datum Tag KM HM Zeit Strecke
25.06.2021 11 105 361 6:20 Leobersdorf - nach Hause

Es war nicht mehr so heiß wie am Vortag, dafür aber das gesamte Triesting- und Gölsental heftiger Gegenwind. Erst ab dem Richtungswechsel in Traisen auf den Traisental-Radweg war wieder mehr Tempo möglich. Bei Wilhelmsburg hatte ich plötzlich einen totalen Schwächeanfall. Mit einer kurze Pause, dem letzten Energieriegel und viel Willenskraft habe ich es bis St. Pölten geschafft. Eine ausgiebige Portion Eis hat mir wieder Kraft gegeben. Den letzten Teil meiner Tour entlang der Traisen bis nach Hause bin ich förmlich geflogen.